Eine „hohle Wand“ beim Pferd, auch als seedy toe bezeichnet, ist ein Zustand, bei dem der Hufhorn der Hufwand hohl oder von schlechter Qualität wird. Dies geschieht meist im Bereich der Zehe oder Seitenwände des Hufs und kann eine Schwachstelle darstellen, die das Pferd anfälliger für Infektionen oder Hufprobleme macht.
Ursachen für eine hohle Wand:
- Schlechte Hufpflege: Unzureichendes Huftrimmen oder Vernachlässigung kann dazu führen, dass sich der Huf deformiert und hohle Bereiche entstehen.
- Huftrauma: Verletzungen oder zu große Belastung des Hufs, beispielsweise durch harte Böden oder zu intensives Training, können die Struktur des Hufs schwächen.
- Bakterielle und Pilzinfektionen: Mikroorganismen können in den Huf eindringen und die Hornqualität beeinträchtigen.
- Fehlstellungen: Falsche Belastung durch Fehlstellungen der Gliedmaßen kann Druck auf bestimmte Hufbereiche ausüben und zu einer hohlen Wand führen.
- Ernährung: Eine Mangelernährung kann die Hornqualität verschlechtern und die Anfälligkeit für Hufprobleme erhöhen.
Behandlung der hohlen Wand:
- Hufbearbeitung: Ein Hufschmied muss das betroffene Hornmaterial entfernen, um die hohlen Stellen freizulegen und eine saubere, gesunde Hufstruktur zu fördern.
- Infektionskontrolle: In Fällen von bakteriellen oder Pilzinfektionen muss die betroffene Stelle gereinigt und gegebenenfalls desinfiziert werden. Antiseptika oder spezielle Hufpräparate können dabei helfen.
- Hufschutz: Das Tragen eines Hufeisens oder speziellen Hufschutzes kann notwendig sein, um den Huf zu stützen, während das gesunde Horn nachwächst.
- Ernährungsanpassung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Biotin, Zink und anderen Nährstoffen fördert die Hornqualität und beschleunigt den Heilungsprozess.
- Regelmäßige Hufpflege: Kontinuierliche Hufpflege und Trimmen helfen, die Stabilität und Gesundheit des Hufs zu bewahren und weiteren Problemen vorzubeugen.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen wie Infektionen oder Lahmheit zu vermeiden.
Im Bild zu sehen ist eine freigelegte hohle Wand nach der Bearbeitung, dabei wird die Hornwand soweit abgetragen bis eine feste Verbindung da ist. Dadurch wird der Bereich entlastet und ein weiters eindringen von Schmutz und keimen verhindert, und eine ggf. notwendige Behandlung bei bakteriellen oder Pilzinfektionen gewährleistet. In Extremfällen oder bei Notwendigkeit kann mit speziellen mitteln der Huf rekonstruiert werden um die Stabilität sicherzustellen.
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