NAVICULAR SYNDROME/DISEASE

Das Navikulärsyndrom, auch als Podotrochlose oder Hufrollennekrose bekannt, ist eine schmerzhafte Erkrankung, die den Navikularknochen und die umliegenden Strukturen im Huf eines Pferdes betrifft. Es ist eine der häufigsten Ursachen für chronische Lahmheit bei Pferden. Hier sind die Maßnahmen und Schritte, die man ergreifen sollte, um ein Pferd mit Navikulärsyndrom zu managen und zu behandeln:

Erkennung und Diagnose

  1. Symptome:
  • Anhaltende oder intermittierende Lahmheit, die oft nach der Arbeit oder auf hartem Untergrund schlimmer wird.
  • Verkürzter Gang, Zehenschleifen oder Zehenspitzengang.
  • Häufiges Stolpern oder Unwilligkeit, sich zu bewegen.
  1. Tierärztliche Untersuchung:
  • Der Tierarzt wird eine gründliche klinische Untersuchung durchführen, einschließlich Hufzangenprobe und diagnostischer Anästhesien.
  • Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder MRT können verwendet werden, um Veränderungen im Navikularknochen und den umgebenden Strukturen zu beurteilen.

Behandlung und Management

  1. Medikamentöse Therapie:
  • Entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) können helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
  • In einigen Fällen können Steroidinjektionen in den Bereich des Navikularknochens oder der Bursa verabreicht werden.
  1. Hufpflege und Beschlag:
  • Ein erfahrener Hufschmied sollte spezielle Beschläge anbringen, um den Druck auf den Navikularknochen zu verringern. Barhufpflege, Eiereisen, Keilbeschläge oder Stoßdämpfer können nützlich sein.
  • Regelmäßige Hufbearbeitung, um eine korrekte Hufbalance zu erhalten, ist entscheidend.
  1. Physiotherapie und Rehabilitation:
  • Kontrollierte Bewegung und ein angepasstes Trainingsprogramm können helfen, die Muskulatur und Sehnen zu stärken.
  • Physiotherapie und Massagen können den Heilungsprozess unterstützen.
  1. Bewegungsmanagement:
  • Begrenzen Sie die Bewegung auf weichem Boden, um den Druck auf den Huf zu minimieren.
  • Vermeiden Sie harte oder unebene Untergründe, die zusätzliche Belastungen verursachen können.
  1. Ernährungsmanagement:
  • Eine ausgewogene Ernährung, die das Hufwachstum und die allgemeine Gesundheit unterstützt, ist wichtig. Zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel für die Hufgesundheit können nützlich sein.

Langfristige Maßnahmen

  1. Regelmäßige Kontrollen:
  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind notwendig, um den Zustand des Pferdes zu überwachen und die Behandlung anzupassen.
  • Auch regelmäßige Besuche des Hufschmieds sind entscheidend, um den Beschlag anzupassen und die Hufbalance zu erhalten.
  1. Angepasste Arbeitsbelastung:
  • Reduzieren Sie die Arbeitsbelastung des Pferdes, insbesondere auf harten Untergründen.
  • Ein angepasstes Trainingsprogramm, das die Gelenke und Hufe schont, kann helfen, die Symptome zu lindern.

Prävention und langfristige Pflege

  1. Frühzeitige Intervention:
  • Frühes Erkennen und Behandeln des Navikulärsyndroms kann helfen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität des Pferdes zu verbessern.
  1. Genetische Faktoren:
  • Bei der Zucht sollte auf die Vermeidung genetischer Prädispositionen für das Navikulärsyndrom geachtet werden.
  1. Umgang und Pflege:
  • Achten Sie darauf, dass das Pferd in einer sauberen und trockenen Umgebung gehalten wird, um Hufgesundheit zu fördern.
  • Regelmäßige Bewegung auf geeignetem Untergrund und eine gute Hufpflege sind essentiell.

Das Navikulärsyndrom erfordert eine kontinuierliche und sorgfältige Pflege, um die bestmögliche Lebensqualität für das Pferd zu gewährleisten. Enge Zusammenarbeit mit einem Team aus Tierärzten und Hufschmieden ist entscheidend, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und das Pferd optimal zu versorgen.

Categories:

Tagged:

Comments are closed

Categories

Latest Comments

Keine Kommentare vorhanden.